Etwas verspätet geht es heute mit zwei Zitaten zur „Familienpolitik“ der AfD weiter. Veraltete Rollenbilder und völkische Identität…
Die Familie mit Vater, Mutter, Kindern und der älteren Generation bildet das Fundament unserer Gesellschaft. In ihr werden Werte und kulturelle Identität, Heimatliebe, Gemeinschaftssinn und Solidarität gestiftet. Aus ihr erwächst die Kraft, für die eigene Zukunft und die des ganzen Landes zu sorgen.
AfD-MV Wahlprogramm zur Landtagswahl 2016
(Seite 3)
Subtext:
Die AfD will zurück zum traditionellen Rollenbild. Familie kann nur aus Vater, Mutter und Kindern bestehen, in dieser soll die nationale Identität im völkischen Sinne vermittelt und gefestigt werden
Unsere Meinung dazu:
Errungenschaften der vergangenen Jahre, die den Familien das Leben in ihrer ganzen Vielfalt ermöglichen und erleichtern, wie Unterstützung für Alleinerziehende und gleiche Rechte für Menschen, die alternative Familienbilder leben, werden abgeschafft. Besonders Alleinerziehende werden bereits jetzt von der AfD diskriminiert und ausgegrenzt. Eine ihrer Kernaussagen ist, dass es Alleinerziehende nicht geben müsste, wenn insbesondere Frauen ihre Verantwortung für die Familie erkennen. Diese Ansicht würde Frauen dazu zwingen, die Familie mit aller Kraft zusammenzuhalten, damit staatliche Unterstützungen weiterhin gezahlt werden. Es zwingt Menschen in eine Rolle, die zutiefst unfrei und auch schlecht für Familie und Kind ist, denn wenn der Familienfrieden gestört wird, da sich die Eltern nicht mehr verstehen, leidet auch der Nachwuchs. Dieses Familienbild erinnert an die Jahre vor 1968 und propagiert, dass Frauen sich in der klassischen Rolle der Mutter und Hausfrau wiederzufinden haben. Alternative Familienbilder kommen im Wahlprogramm der AfD nicht vor bzw. werden nicht anerkannt, dies führt dazu, dass Menschen alternativer Lebensentwürfe von vornherein benachteiligt und zukünftig noch mehr ausgegrenzt würden. Familie ist eine Lebensgemeinschaft – wer oder was Familie ist, wird hauptsächlich durch Gefühle bestimmt und nicht durch Parteien, die uns vorgeben wollen, wie Familie aufgebaut sein muss.