Pressemitteilung vom 14. April 2012

Mit Bekanntwerden der geplanten Neonazidemonstration am 01. Mai 2012 in der Neubrandenburger Oststadt, gründete sich das Bündnis „Neubrandenburg Nazifrei!“.

Das Bündnis setzt sich aus Vereinen und Verbänden, engagierten Bürger_innen, Künstler_innen und Unternehmer_innen zusammen. Zielsetzung sei es, durch eine breite gesellschaftliche Zusammenarbeit die Demonstration der NPD abzuwenden, so ein Sprecher des Bündnisses.

„So konnten wir für unseren Aufruf bereits stadtbekannte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Frank Benischke (CDU), Sivio Witt und Catherina Muth (DIE LINKE.) als Erstunterzeichner_innen gewinnen“, sagte Johanna Grün vom Bündnis „Neubrandenburg Nazifrei!“. Weiter verrät sie:„Falls der Aufmarsch der Neonazis nicht im Vorfeld verboten wird, sieht sich „Neubrandenburg Nazifrei!“ in der Pflicht, sich der NPD und Gefolgschaft in den Weg zu stellen und sich ihrer Demonstration mit friedlichen Blockaden entgegen zu setzen. Hierbei geht von uns keinerlei Eskalation aus.“.

Auf Ihrer Internetseite ist der Aufruf und Aktionskonsens des Bündnisses einsehbar, zudem berichtet dort der Zusammenschluss über die aktuellen Entwicklungen zur Demonstration am 1. Mai. Auch über „facebook“ und „Twitter“ ruft „Neubrandenburg Nazifrei!“ alle Bürger_innen dazu auf, sich an den Aktionen zu beteiligen.

Willkommen & Aufruf

Wir sind das Bündnis „Neubrandenburg Nazifrei!“ wir haben uns vorgenommen, einem für den 1. Mai geplanten Naziaufmarsch in der Neubrandenburger Oststadt Protest entgegen zu setzen. Auf dieser Internetseite werden wir in den nächsten Wochen über den aktuellen Stand informieren. Zu Beginn erst einmal unser Aufruf:

Naziaufmarsch verhindern!

Am 1. Mai 2012 will die NPD mit 300 Nazis aus ganz Mecklenburg Vorpommern in der Neubrandenburger Oststadt aufmarschieren. Nachdem breite Bündnisse 2010 den Naziaufmarsch in Rostock verkürzten und 2011 in Greifswald stark einschränkten, werden du, er, sie, es – WIR uns diesem Beispiel in Neubrandenburg anschließen und die NPD-Demonstration auch hier blockieren. Trotz der Versuche mittels verschiedener, angemeldeter Veranstaltungen in der ganzen Stadt das mögliche Aufmarschgebiet der Nazis zu belegen und eigene Akzente zu setzen, ist zu erwarten, dass die NPD alle Möglichkeiten für ihre Demonstration ausspielen wird.

Der Naziszene in Neubrandenburg wurde lange wenig Aufmerksamkeit gewidmet, so dass deren Entwicklung in der Stadt im Vergleich zu anderen Orten in Mecklenburg-Vorpommern kaum auffiel. Dass nach der Landtags- und Kreistagswahl 2011 Neonazis nicht mehr „nur“ im Landtag sitzen, sondern auch mit 6,3 Prozent der Neubrandenburger Wähler_innenstimmen in dem Kreistag der Mecklenburgischen Seenplatte, ist ein Beleg für das weitere Erstarken der Nazipartei. Mit den kontinuierlichen Wahlerfolgen und der weiter steigenden Akzeptanz bis in „die Mitte der Gesellschaft“ hinein, zeigt die bis vor wenigen Jahren noch unorganisierte Naziszene vermehrt ein selbstbewusstes Auftreten. Diese Tendenz werden wir nicht hinnehmen!

Die vergangenen drei Jahre haben gezeigt, dass breite Bündnisse zivilgesellschaftlicher Initiativen, Vereine und Verbände friedlich und entschlossen Einfluss nehmen können. Wir wollen nicht, dass Nazis in Neubrandenburg ungestört ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten und Übergriffe fortsetzen können. Deshalb rufen wir als Bündnis „Neubrandenburg Nazifrei!“ alle Neubrandenburger Bürgerinnen und Bürger dazu auf, an bisherige Erfolge anzuknüpfen und gemeinsam am 1. Mai 2012 den Naziaufmarsch in der Neubrandenburger Oststadt zu blockieren.

Wir sind schon da!
Wir bleiben hier!
Wir blockieren!

„Neubrandenburg Nazifrei!“ im April 2012